WERDEN UND WANDEL VON LEBENSRÄUMEN

Von klein auf lebt der Mensch in Räumen. Zum einen in Freiräumen, etwa auf Straßen oder auf Plätzen. Zum anderen in Innenräumen. Diese finden sich in Gebäuden, die dem Menschen Schutz und Sicherheit bieten. Hier besteht ein bestimmtes Klima, welches z.B. durch Licht, Luft, Wärme oder Kühle, Weite oder Enge gebildet wird. Ein Klima für alle Facetten des Lebens wie z.B.: Arbeiten, Spielen, Lernen, Feiern, Produzieren, Debattieren, Aufbewahren, Kaufen, Verkaufen, Krank sein, Heilen und Gesunden, Essen, Trinken, Schlafen etc..

 

Wie wir leben wird maßgeblich davon beeinflusst, wie unsere „Lebensräume“ beschaffen sind, sowohl die Außenräume als auch die Innenräume. Was wir als „Lebensraum“ brauchen, hängt nicht zuletzt mit unserem Lebenszyklus zusammen: ein Mensch mit 0, 7, 14, 21, 28, 35, 42, 49, 56, 63, 70, 77, 84, 91, 98 oder 105 Jahren benötigt im Laufe seines Lebens stets einen Wandel seiner Umgebung.

 

Mit dem Werden, Wachsen und der Veränderung des Menschen und seiner Gemeinschaften in z.B. Kindergarten, Schule, Jugendgruppe, Familie, Arbeitswelt, im Verein, in Wohngemeinschaften unterschiedlicher Art ist auch das Werden und der Wandel von Lebensräumen verknüpft.

 

Unsere Lebensqualität hängt in hohem Maße von den Qualitäten unserer Umgebung ab: Räume, mit ihren eigenen Qualitäten in gestalterischer, akustischer oder klimatischer Hinsicht können z.B. kreatives Arbeiten, Musikgenuss, das Entstehen von Gemeinschaften begünstigen, behindern oder sogar verhindern. Hochhausschluchten wie in Vorstadtsiedlungen vieler Großstädte drücken auf die Stimmung und fördern Ghettoisierung. Städtische Räume, wie eine Piazza in Rom oder die Grachten in Amsterdam können Menschen anregen, lassen Raum für Begegnung und erfreuen die Sinne.

 

Aus dieser Erkenntnis entsteht Begeisterung für das Planen und Gestalten von Lebensräumen. Ob im kleinen oder großen Maßstab; jede Kleinigkeit ist Teil einer größeren Ordnung, „Einheit in der Vielfalt“ ist das Motto. Jede Aufgabe verdient Achtsamkeit in dem Zusammenhang, in dem sie steht unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse, Zielsetzungen und Möglichkeiten. Dazu gehören so nüchterne Kriterien wie Statik, Energiemanagement oder Kosten genauso wie die funktionalen Erfordernisse und Gegebenheiten des Ortes aber auch der Wunsch nach Neuem, nie dagewesenem oder dem uralten Traum.

 

Wenn sich Gemeinschaften im Lebenszyklus wandeln oder Bedürfnisse sich ändern, gehört die Lösung materieller Fragen mit dazu: wie lässt sich eine Immobilie weiterhin wirtschaftlich nutzen? Welche Aufteilung unter z.B. den Erben ist gerecht? Was ist ein lebenslanges Wohnrecht wert?

 

Wenn es gelingt, durch die Verknüpfung der verschiedenen Tätigkeitsbereiche Architektur, Wertermittlung, Schadenserkennung, Sanierung und Beratung gute Lösungen für den Umgang mit den angesprochenen Fragen und Aufgaben zu finden, dann macht das Arbeiten Spaß und Sinn, es schafft bei allen Beteiligten Zufriedenheit.